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3 (für mich) wichtige Laufbücher

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Als ich dieses Blog gestartet habe, hatte ich mir auch vorgenommen über Laufbücher zu schreiben. Bisher habe ich aber nur ein Laufbuch vorgestellt. Der Grund dafür ist, dass ich mich auf aktuelle Bücher konzentrieren will und nicht auf Bücher, die schon mehrere Jahre auf dem Buchrücken (Buckel) haben. Heute möchte ich aber eine Ausnahme machen und euch 3 ältere Laufbücher vorstellen, die aus verschiedenen Gründen für mich wichtig sind.

Mein erstes Laufbuch

Als ich vor 5 Jahren mit dem regelmäßigen Laufen angefangen habe, habe ich mich erstmal zu dem Thema „eingelesen“. Eingelesen heißt, dass ich im Internet Artikel von Laufportalen, Forenpostings und Blogbeiträge gelesen habe. Ich habe aber schnell gemerkt, dass es zum Thema Laufen viele Widersprüche gibt. Außerdem blieben noch zahlreiche Fragen offen. Deshalb habe ich nach einem Buch gesucht, dass das Thema Laufen möglichst umfassend abhandelt. Gekauft habe ich mir dann Das große Laufbuch* von Herbert Steffny, das auf der Vorderseite mit dem Zitat „Die Bibel für Hobby- und Profisportler“ beworben wird. Eine Werbung, die meiner Meinung nach zu 50 % richtig und zu 50 % falsch ist.

Das große Laufbuch von Herbert Steffny
Eine Art Bibel für mich: Das große Laufbuch von Herbert Steffny

In „Das große Laufbuch“ geht Herbert Steffny wirklich auf jeden Aspekt des Laufens ein. Er schreibt über die richtige Ausrüstung, die ein Läufer braucht. Danach folgt ein Kapitel zur Trainingssteuerung, in dem er auch verschiedene Formen des Lauftrainings vorstellt. Einen großen Teil des Buches nehmen Trainingspläne für verschiedene Strecken wie 10 Kilometer, Halbmarathon und Marathon ein. Zum Schluss gibt es noch Kapitel zur Gymnastik und dem richtigen Laufstil. Auch dem Thema Ernährung ist ein Kapitel gewidmet.

In meiner Anfangszeit war „Das große Laufbuch“ für mich in der Tat so eine Art Bibel, in der ich (fast) alle Antworten auf meine vielen Fragen übers Laufen fand. Meinen ersten Marathon lief ich nach einem Trainingsplan aus dem Buch. Obwohl ich mich weitgehend daran gehalten habe, musste ich aber feststellen, dass ich mein Ziel nicht erreichen konnte. Das ist auch mein Hauptkritikpunkt an diesem Buch. Die Trainingspläne sind etwas zu „soft“ und bereiten nicht genügend auf das läuferische Ziel vor.

Läufer, die sich mit diesem Buch auf einen Wettkampf vorbereiten wollen, sollten einen Trainingsplan mit dem nächsthöheren Level wählen. Wer also das Laufziel „Marathon in 4 Stunden“ hat, sollte sich mit dem Trainingsplan „Marathon in 3:45 Stunden“ vorbereiten, auch wenn er die vorgegebenen Intervallzeiten vielleicht nicht ganz schafft.

Ich kann „Das große Laufbuch“ allen Laufanfängern empfehlen. Für Profisportler ist es aber sicher nicht geeignet. Diese werden sich mit Hilfe eines Trainers oder mit fortgeschrittenen Trainingsplänen auf ihre Wettkämpfe vorbereiten.

Das Motivations-Laufbuch

In Born to Run* schreibt Christopher McDougall über seine vielen Laufverletzungen, die er mit der Zeit erlitten hat und fragt sich, woher diese stammen. An den Laufschuhen kann es ja nicht liegen, die wurden ja speziell fürs Laufen entwickelt. Oder gibt es vielleicht doch einen Zusammenhang zwischen den zunehmenden Laufverletzungen und den immer stärker gedämpften Laufschuhen?

Born to Run von Christopher McDougall
Motivation pur: Born to Run von Christopher McDougall

Um diese Frage zu beantworten besucht der Autor im Auftrag einer Laufzeitschrift die Tarahumara, einen mexikanischen Indianerstamm, der für seine leistungsfähigen Langstreckenläufer bekannt ist. Diese laufen stundenlang durch die Wildnis und über Berghänge. An ihren Füßen tragen sie aber keine hochentwickelten Laufschuhe, sondern einfache Sandalen. Nachdem er sie und auch andere ausdauernde Läufer kennengelernt hat, startet er bei einem Ultralauf durch den Copper Canyon (dt. „Kupferschlucht“).

Vor allem die Beschreibung dieses Rennens hat mich regelrecht gefesselt. Bereits nach dem Lesen weniger Seiten juckten meine Füße und ich verspürte den Drang jetzt sofort einige Kilometer zu laufen. Ab und zu wirkt das Buch etwas märchenhaft, aber gerade deswegen liest es sich sehr leicht. Insgesamt ist „Born to Run“ für mich Motivation pur.

Ein zwiespältiges Laufbuch

Fürs Laufen sind nicht nur die Füße, sondern auch der Kopf zuständig. Diese Botschaft versucht Michele Ufer in seinem Buch Mentaltraining für Läufer* zu vermitteln. Beim ersten Lesen hat mich das Buch nicht so angesprochen. In jedem Kapitel gibt es zahlreiche Übungen, die der Leser absolvieren soll um das Gelesene besser zu verstehen. Am Anfang habe ich das gemacht, fand es dann aber immer lästiger und habe das Buch gelesen ohne die Übungen zu machen. Dabei stellte ich fest, dass sich der Inhalt auch sehr gut ohne die Übungen erschließen lässt und sich die Tipps leicht in Wettkämpfen umsetzen lassen.

Mentraltraining für Läufer von Michele Ufer
Mentaltraining für Läufer von Michele Ufer

Wenn ich mit dem Zug zum Berlin-Marathon fahre, habe ich dieses Buch immer im Gepäck. Während der fünfstündigen Fahrtzeit nach Berlin lese ich mir die wichtigsten Stellen durch und versuche mich mental auf den Marathon einzustimmen.

Eure wichtigen Laufbücher

Habt ihr auch Laufbücher, die euch so gut gefallen, dass ihr sie immer wieder liest? Welche Bücher sind das und warum sind sie für euch so wichtig? Schreibt doch in den Kommentaren etwas über eure Lieblings-Laufbücher.

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Erik betreibt dieses Laufblog und ist ein begeisterter Läufer. Er trainiert vier- bis fünfmal die Woche, startet bei Lauf-Wettkämpfen und bei Parkruns. Wenn du ihn triffst und er läuft gerade nicht, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Verwechslung ;-)

3 Kommentare

  • Andreas

    Salü Erik

    besten Dank für deine Rezensionen. Bei deinen drei Favoriten bin ich bei dir! Das letzte empfohlene Buch von Michele Ufer habe ich letzte Woche innert Stunden verschlungenen, tolles Werk!
    Die übrigen Empfehlung hatte ich vor einiger Zeit gelesen und sind mir ebenfalls positiv in Erinnerung, vermutlich werde ich diese in den nächsten Tagen noch einmal lesen…
    Danke für deine Arbeit mit dem Blog, herzliche Grüsse vom Bodensee Andreas

  • Erik

    Hi Andreas,

    vielen Dank für das Lob. Das geht natürlich runter wie Öl 😉

    Ich werde auch weiterhin Laufbücher lesen und anschließend rezensieren.

    Viele Grüße in die Schweiz

    Erik

  • Talianna

    Hallo Erik,

    bei „Born to Run“ bin ich voll bei Dir. Es gibt nur ein Sport-Buch in meinem Erfahrungsschatz, das meiner Ansicht nach ein Rennen spannender beschreibt als Christopher McDougall den Ultra durch die Copper-Canyons, und in „Das Rennen“ von Tim Krabbé geht’s nicht um’s Laufen, sondern um ein Amateur-Radrennen, das noch dazu an die Realität angelehnte Fiktion ist. „Born to Run“ ist zudem wirklich gut geeignet, um sich die Infos, Namen und Autoren zusammenzuklauben, die man braucht, wenn man sich mit Natural Running und Ultra befasst – Scott Jurek, Barefoot Ted und Konsorten, FiveFingers und auch die Ernährungsgewohnheiten der Tarahumara waren ein Wegweiser, mehr zu lesen.

    Die teilweise Skepsis und die teilweise Begeisterung – sowie die Empfehlung für Anfänger beim „Großen Laufbuch“ von Steffny teile ich – wenn auch aus anderen Gründen. Steffny ist in meinen Augen beim Laufstil ein bisschen zu großzügig. Für mich waren „Die Laufbibel“ von Marquardt, die ich gerade lese, vor allem aber mein erstes Laufbuch, „Laufen!“ von Aderholt und Weigelt, wesentlich wichtiger, um mich ganzheitlich im Laufen zu entwickeln.

    Für mich – die ich ja durchaus ehrgeizig bin und meine Bestzeiten jage – ist derzeit „Greif – For Running Life“ eine SEHR wichtige Lektüre, die mir auch stark hilft. Und das, obwohl oder vielleicht gerade weil ich Greifs „Schleifer“-Attitüde kritisch sehe. Insbesondere sein Kokettieren damit, denn so schlimm, wie er gerne tut, ist er nicht, stört mich. Dennoch ist er von den Trainingsmethoden und dem Grad der Anleitung in meinen Augen besser als die meisten anderen Laufbücher, denn er erklärt, wie der Countdown Einheit für Einheit zustandekommt. Die Verteilung der Einheiten auf die Woche wird bei den anderen (Steffny, Maquardt) weit abstrakter behandelt und dann, plopp, sind da die Trainingspläne. Wer den Greif nicht wörtlich nimmt und schon was zum Lauftraining vorher gelesen hat, wird ihn denke ich lieben und SEHR viel für sich rausholen. Aber als erstes Laufbuch – bitte nicht! Nur als mündiger Läufer, dann ist da Buch aber eine uneingeschränkte Empfehlung.

    „Mentaltraining“ für Läufer kenne ich bisher nur aus diversen Nennungen, gelesen habe ich es noch nicht. Aber so wie das klingt, müsste ich das vielleicht mal nachholen.

    Danke für die Anregungen!

    Viele Grüße
    Talianna

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