Erste-Hilfe-Kurs für Trainer
Alles außer Laufen

Erste-Hilfe-Kurs für Trainer

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In meinem Artikel Meine Laufziele für 2022 hatte ich ja geschrieben, dass ich in diesem Jahr die Ausbildung für den Trainerschein C beginnen will. Eine Voraussetzung dafür ist ein Erste-Hilfe-Kurs, der noch nicht länger als 2 Jahre her sein darf. Obwohl meine Trainerausbildung erst im Juli beginnt, habe ich den Erste-Hilfe-Kurs schon jetzt absolviert.

Der Erste-Hilfe-Kurs wurde von den Johannitern veranstaltet und war sowohl für die Teilnehmer als auch für deren Vereine kostenlos. Der Unterricht dauerte 8 Stunden (9 Unterrichtseinheiten). Ich war der einzige Traineranwärter. Die anderen Teilnehmer waren schon ausgebildete Trainer und kamen aus den Sportarten Handball, Volleyball, Turnen, Kanusport und Tischtennis.

Richtiges Verhalten am Unfallort
Richtiges Verhalten am Unfallort

Richtiges Verhalten am Unfallort

Im ersten Abschnitt des Erste-Hilfe-Kurses wurde uns das richtige Verhalten am Unfallort vermittelt. Als Fallbeispiel wurde ein Unfall angenommen, bei dem ein Autofahrer gegen einen Baum gefahren war. Wichtig ist in so einem Fall, dass der Unfallort richtig abgesichert wird. Als Faustregel für den Abstand des Warndreiecks zum Unfallort wurde uns die an der Stelle gültige Höchstgeschwindigkeit in Metern genannt (bei 100 km/h 100 Meter Abstand).

Wichtig ist auch, dass das eigene Auto vor den Unfallort gestellt wird um sich und das Unfallopfer zu schützen. Zu nah am Unfallgeschehen sollte es aber nicht stehen, damit noch Platz für den Rettungswagen ist.

Lebensrettende Maßnahmen
Bei den lebensrettenden Maßnahmen ist die Reihenfolge wichtig.

Reihenfolge der lebensrettenden Maßnahmen

Ein wichtiger Punkt ist auch die richtige Reihenfolge der lebensrettenden Maßnahmen. Nachdem ich einen Notfall erkannt habe, soll ich die Unfallstelle absichern und die Notrufnummer 112 wählen. Danach kommt die Rettung der hilfebedürftigen Person aus dem Gefahrenbereich. Im Anschluss folgt die Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen und die Einleitung der lebensrettenden Maßnahmen.

Keine Atmung

Wenn ich als Ersthelfer auf eine bewusstlose Person treffe, soll ich zuerst überprüfen ob sie noch atmet. Das kann ich z. B. feststellen in dem ich den Bauch der Person beobachte. Wenn der sich innerhalb von 10 Sekunden 2-3 Mal hebt und senkt, ist die Atmung noch in Ordnung. Falls nicht, soll ich die Herz-Lungen-Wiederbelebung einleiten.

Bewusstlosigkeit

Wenn die bewusstlose Person noch atmet, soll ich die stabile Seitenlage anwenden und sie mit einer Decke zudecken, damit die Eigenwärme erhalten bleibt.

Probleme in der Brust

Wenn eine Person über Probleme in der Brust klagt, soll ich dafür sorgen, dass sie aufrecht sitzt. Bei Atemnot soll ich zusammen mit dem Betroffenen gleichmäßig und ruhig atmen. Wenn er etwas verschluckt hat und daran zu ersticken droht, soll ich den Heimlichgriff anwenden.

Praktische Übungen

Nachdem ich die theoretischen Grundlagen verstanden hatte, kam der praktische Teil und ich durfte einige der besprochenen lebensrettenden Maßnahmen selbst ausprobieren.

Herz-Lungen-Wiederbelebung

Bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung führte ich zuerst an einer Trainingspuppe die Herzdruck-Massage durch. Ich drückte mit beiden Händen das Brustbein nieder. Nach 30-maligem Drücken sollte eine Mundbeatmung folgen. Das habe ich aber nur angedeutet.

Stabile Seitenlage

Bei der stabilen Seitenlage musste ich eine Person so lagern, dass ihre Atmung nicht gefährdet wird und sie nicht an ihrem Erbrochenen erstickt.

Heimlichgriff

Beim Heimlichgriff muss ich mich hinter die gefährdete Person stellen, ihr eine geballte Faust unter die Rippen legen und sie mit der anderen Hand ruckartig nach oben ziehen. Auch diese Übung habe ich nur angedeutet.

Defibrillator

Ich durfte auch der Vorführung eines Defibrillators beiwohnen. Dieser ist im wahrsten Sinne des Wortes selbsterklärend. Nach dem Drücken eines Knopfes erklärt eine Stimme dem Ersthelfer die nächsten Schritte, die er zur Rettung der gefährdeten Person vornehmen soll.

Verband anlegen

Ich durfte einer anderen Person einen Druckverband anlegen. Dabei musste ich darauf achten, dass ich die Wundauflage richtig auf die Wunde platziere. Danach wickelte ich einige Lagen Mullbinde darum und legte ein weiteres Päckchen Mullbinde als Polster darauf. Anschließend wickelte ich die Mullbinde komplett ab. Wichtig ist dabei, dass der Verband weder zu fest noch zu locker sitzt.

Sportverletzungen

Im abschließenden Kursabschnitt beschäftigten wir uns mit typischen Sportverletzungen. Der Kursleiter erklärte uns die PECH-Regel. Die Abkürzung steht für Pause, Eis, Compression, Hochlagern und beschreibt die Maßnahmen bei Muskel- und Gelenkverletzungen.

Mein Fazit zum Erste-Hilfe-Kurs

Ich bin bisher noch nicht in die Situation gekommen, dass ich anderen Menschen in einer Notlage helfen musste. Ich hatte aber schon einige kleine Verletzungen, bei denen mir andere geholfen haben. So bin ich vor einigen Monaten bei einem Parkrun gestürzt und hatte eine Handverletzung. Die Laufleiterin hat mir die Hand verbunden und im Krankenhaus wurde mir anschließend die Wunde mit einigen Stichen genäht.

Durch den absolvierten Erste-Hilfe-Kurs bin ich jetzt in der Lage anderen zu helfen und würde das im Notfall auch tun.

Eure Erfahrungen

Was sind eure Erfahrungen zum Thema Erste Hilfe? Habt ihr schon einen Kurs besucht? Habt ihr schon mal Erste Hilfe geleistet? Wart ihr schon mal auf lebensrettende Maßnahmen angewiesen? Schreibt doch bitte in den Kommentaren etwas dazu.

Wichtiger Hinweis

Ich habe in diesem Artikel nur ganz grob die Inhalte des von mir besuchten Erste-Hilfe-Kurses geschildert. Es ging mir nicht darum, die lebensrettenden Maßnahmen detailliert darzustellen. Wer sich ausführlicher mit dem Thema beschäftigen will, findet im Netz mehr als genug Informationen dazu (z. B. bei Wikipedia). Ich kann auch nur jedem empfehlen selbst einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen. Vor allem wenn die letzte Teilnahme schon etliche Jahre zurückliegt.

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Erik betreibt dieses Laufblog und ist ein begeisterter Läufer. Er trainiert vier- bis fünfmal die Woche, startet bei Lauf-Wettkämpfen und bei Parkruns. Wenn du ihn triffst und er läuft gerade nicht, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Verwechslung ;-)

6 Kommentare

  • Dietrich Schneider

    Vielen Dank für diese tolle Auflistung der Ersthilfe Maßnahmen. Gut zu wissen, dass man als Lauftrainer auch definitiv eine Ersthilfe-Ausbildung benötigt. Ich werde mich definitiv noch mal in einen Ersthilfekurs begeben um meine Erinnerungen aufzufrischen.

  • Lucas Weber

    Ich trainiere bald ebenfalls ein junges Athletenteam. Daher ist es gut daran erinnert zu werden, was bei der Behandlung einer Sportverletzung wichtig ist. Die PECH Regel werde ich mir definitiv einprägen.

  • Anton

    Wunden und Wundversorgung haben mich schon immer interessiert. Ein sehr interessanter Artikel zu den Kursen. Von Freunden weiß ich, dass man das auch als halbehrenamtlichen Nebenjob machen kann. Das werde ich mir mal überlegen. Der Artikel hier bietet einen anschaulichen Einblick!

  • Alex Zaraki

    Mein Bruder hatte letzten Monat eine Sportverletzung und seine Frau musste Erste Hilfe leisten! Die stabile Seitenlage kannte ich gar nicht. Es gibt viele Methoden, die ich mir noch merken sollte. Übrigens überlegt sich mein Bruder einen Sportarzt zu besuchen, weil er immer noch Schmerzen hat! Seid vorsichtig Leute und übertreibt es nicht.

  • Nina Hayder

    Ich habe auch eine Sportverletzung. Gut zu lesen, dass die P.E.C.H.-Regel die erste Behandlung darstellen sollte. Dennoch gehe ich zu einem Arzt, um eine professionelle Schmerzbehandlung für Sportler zu bekommen.

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