Treppenlauf Radebeul
Laufberichte

Fragen und Antworten zum Treppenlauf

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Vor einigen Tagen bin ich bei einem Treppenlauf gestartet, dem Mount Everest Treppenmarathon 2022. Im Zusammenhang mit dem Lauf wurden mir zahlreiche Fragen gestellt, die ich in diesem Artikel beantworte.

Wie bist du auf die Idee gekommen, bei einem Treppenlauf mitzumachen?

Ich hatte vor 5 Jahren von dem Treppenmarathon gelesen und mir gefiel die Idee an einem Treppenlauf teilzunehmen damals schon. Leider wurde nur der 100 Runden-Wettbewerb angeboten. Das hätte eine Laufzeit von mindestens 20 Stunden bedeutet. Das war mir zu viel. Im Oktober 2021 habe ich gesehen, dass es inzwischen auch Wettbewerbe mit weniger Runden gibt und habe mich spontan für den Sherpa 25 angemeldet.

Warum wolltest du bei einem Treppenlauf mitmachen?

Sir Edmund Hillary wurde gefragt, warum er den Mount Everest besteigen will. Er antwortete: „Weil er da ist“. So war es bei mir auch. Ich wollte mitmachen, weil es den Treppenlauf gibt 🙂

Wie hast du für den Treppenlauf trainiert?

Ich habe die Vorbereitung für den Treppenlauf ins Marathontraining für den Mannheim-Marathon eingebaut. Ich bin pro Trainingseinheit ein paar Kilometer weniger gelaufen und habe stattdessen das Treppenlaufen trainiert. Angefangen habe ich nach dem Bienwald-Marathon. Das war Mitte März, also 8 Wochen vor dem Treppenlauf. Zuerst bin ich zweimal pro Woche nach dem Training 600 Treppenstufen gelaufen, am Wochenende waren es 1.000 Treppenstufen. Das Pensum habe ich im Laufe der Zeit langsam gesteigert. 3 Wochen vor dem Treppenmarathon bin ich in einer Woche über 9.000 Treppenstufen gelaufen, davon alleine 5.100 Stufen am Sonntag.

Was würdest du beim nächsten Mal anders machen?

Ich hatte an 2 Treppen mit 51 bzw. 61 Stufen trainiert. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, wenn ich an einer längeren Treppe trainiert hätte. Es macht schon einen Unterschied, ob ich 397 Treppenstufen hintereinander hoch laufe oder ob ich zwischendrin noch Stufen runter laufe und dadurch eine Erholungsphase habe.

Wie hoch war die Startgebühr?

Die Startgebühr für den Sherpa 25 betrug 50 Euro. Dafür gab es neben dem Lauf selbst noch einen Trinkbecher, eine Medaille und einen Leinenbeutel. Ich hätte mich über ein T-Shirt als Andenken gefreut und auch extra dafür bezahlt. Aber die Shirts waren nur für die Helfer bestimmt.

Welche Wertungen gab es?

Werbeplakat für den Treppenmarathon
Werbeplakat für den Treppenmarathon

Beim Treppenmarathon in Radebeul gab es 5 verschiedene Wettbewerbe:

  1. Der Alleingang – das Rennen dauerte 24 h. Gewonnen hatte der Läufer, der in dieser Zeit die meisten Runden schaffte. Es gab noch eine zweite Wertung bei der der Läufer gewonnen hat, der 100 Runden in der kürzesten Zeit schaffte.
  2. Dreierseilschaft – eine Staffel aus 3 Teilnehmern musste 100 Runden laufen
  3. Sherpa 25 – die Läufer mussten 25 Runden in max. 6 Stunden absolvieren. Es gab 2 Gruppen mit jeweils ca. 30 Startern. Eine Gruppe startete am Samstagabend, die andere Gruppe am Sonntagvormittag.
  4. Annapurna 50 – die Läufer mussten 50 Runden in max. 14 Stunden absolvieren.
  5. 11 Freunde – Teamwertung mit 11 Läufern, die jeweils eine Runde laufen.

Bei allen Wettbewerben – mit Ausnahme der 11 Freunde – gab es eine getrennte Frauen- und Männerwertung.

Wie war der Weg zur Spitzhaustreppe?

Der Weg zur Spitzhaustreppe

Da die Spitzhaustreppe während des Wettbewerbs natürlich für Nichtteilnehmer gesperrt war, musste ich einen Umweg gehen um zur Treppe zu gelangen. Es gibt einen Fußweg, der zum Veranstaltungsort führt. Auch bei diesem Weg musste ich mehrere hundert Treppenstufen hochsteigen. Ich brauchte ungefähr 15 Minuten dafür.

Wie ist die Aussicht auf Radebeul?

Aussicht auf Radebeul

Traumhaft. Von der Treppe oben kann man kilometerweit blicken.

In welchen Schuhen bist du gelaufen?

Ich hatte mir überlegt, dass die Schuhe nicht zu stark gedämpft sein sollten, aber auch nicht zu leicht. Deshalb hatte ich mich für die Hoka One One Arahi 5 entschieden.

Wie viele Läufer waren gleichzeitig unterwegs?

Manche Wettbewerbe fanden gleichzeitig statt, manche waren zeitlich versetzt. Den Sherpa 25 gab es zweimal. Einmal am Samstagabend und einmal am Sonntagvormittag. Ich würde sagen, dass in Spitzenzeiten etwa 100 Läufer und Läuferinnen gleichzeitig unterwegs waren.

Wie viel Platz war auf der Treppe?

Zwei Läufer konnten bequem nebeneinander laufen, das heißt einer lief hoch und einer runter. Für eine dritte Person reichte der Platz nicht. Zum Überholen musste deshalb gewartet werden, bis eine Lücke frei war.

Wie lang und hoch war die Strecke?

Eine Runde war 844 Meter lang und hatte einen Höhenunterschied von 88 Metern.

Wie war die Verpflegung?

Es war genug Verpflegung für alle da.

Jeder Läufer bekam einen Trinkbecher mit seiner Startnummer. Dieser wurde nach Wunsch aufgefüllt. Es reichte am Anfang einer Runde den Helfern zu sagen, womit er gefüllt werden sollte und am Ende der Runde konnte man den Inhalt des Bechers leeren.

Die Essensauswahl war mehr als reichlich: Es gab Salzstangen, Apfel- und Bananenstücke, Wassermelonen, Gurkenscheiben, Pellkartoffeln, Fruchtgummi, Schokolade, Nüsse und Kuchen. An Getränken gab es Cola, Apfelschorle und Wasser.

Wie konntest du dich über deine Platzierung informieren?

Es gab 2 Ergebnismonitore. Einer hing an der Verpflegungsstelle, der andere stand rechts vom Treppenende. Neben dem Namen wurde noch die Rundenanzahl, die durchschnittliche Rundenlaufzeit und die Platzierung angezeigt.

Welche Medaillen gab es?

Meine Medaille beim Treppenlauf

Jeder Finisher bekam eine Medaille umgehängt. Die Medaillen für das Finish beim Sherpa 25 waren deutlich kleiner als die für das Finish beim Alleingang.

Wie alt war der älteste Läufer?

Der älteste Läufer war 78 Jahre alt und machte beim Alleingang mit. Er brauchte für die 100 Runden ungefähr 22,5 Stunden. Eine unglaubliche Leistung, wie ich finde.

Was gab es noch Besonderes?

Wie inzwischen bei fast jedem größeren Lauf waren auch diesmal wieder Feuerwehrleute dabei, die sogar mit Atemmaske und SauerstoffPressluftflaschen auf dem Rücken gelaufen sind. Für mich wäre das nichts, aber wem es Spaß macht, kann das gerne machen 🙂

Wie waren deine Laufdaten?

Meine Laufdaten beim Treppenlauf

Mein Kalorienverbrauch lag um 500 Kalorien höher als beim Bienwaldmarathon.

Wie ging es dir nach dem Treppenlauf?

Direkt nach dem Lauf war ich müde, aber glücklich. Ich hatte keine Schmerzen. Abends war ich im Wellnessbereich des Hotels noch schwimmen und habe die türkische Sauna besucht. Am Montagmorgen bin ich mit Muskelkater aufgewacht, der bis Mittwochabend angehalten hat.

Was ist anstrengender, ein Marathon oder ein Treppenlauf?

Der Bienwald-Marathon, bei dem ich eine neue Bestzeit aufgestellt hatte, war definitiv anstrengender. Ich würde den Treppenlauf von der Belastung her mit dem Weinstraßen-Marathon vergleichen, den ich ja gemütlich gelaufen bin.

Machst du nächstes Jahr wieder mit?

Eigentlich hatte ich nur eine einmalige Teilnahme geplant. Ich könnte mir aber vorstellen, bei einer Dreierseilschaft mitzumachen. 50 oder gar 100 Runden will ich aber nicht laufen. Das dauert mir zu lange und es würde mir auch keinen Spaß machen. Ich habe aber einen riesigen Respekt vor allen, die diese Wettbewerbe gefinisht haben.

Weitere Fragen?

Das waren die Fragen, die mir zum Treppenlauf gestellt wurden. Wenn ihr weitere Fragen habt, schreibt sie in die Kommentare. Ich beantworte sie dort auch.

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Erik betreibt dieses Laufblog und ist ein begeisterter Läufer. Er trainiert vier- bis fünfmal die Woche, startet bei Lauf-Wettkämpfen und bei Parkruns. Wenn du ihn triffst und er läuft gerade nicht, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Verwechslung ;-)

2 Kommentare

  • Kai

    Hallo Erik,

    Wichtiger Hinweis vom Katastrophenschützer: Die Feuerweherleute haben nur Preslunft dabei, keinen reinen Sauerstoff, der würde an der Stelle nichts bringen, bzw. sogar den Brand begünstigen (Ausatemluft mit erhöhten Sauerstoffgehalt).
    Das ist ein bekannter Irrglaube mti dem Sauerstoff.

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