
Ist tägliches Laufen sinnvoll?
Wie wir alle wissen, ist Laufen die schönste Sportart der Welt. Es macht so viel Spaß im Freien ein paar Kilometer zurückzulegen, da kommt vielleicht der eine oder andere auf die Idee, jeden Tag zu laufen. Aber ist tägliches Laufen überhaupt sinnvoll?
Laufen Profis täglich?
Profis sind Läufer, die so viel verdienen, dass sie neben dem Laufen keiner anderen Tätigkeit mehr nachgehen müssen. Dabei handelt es sich um eine ganz kleine Minderheit. Es sind Spitzensportler, die durch Antrittsgelder und Werbeverträge genug Geld verdienen, um vom Laufen leben zu können. Sie können sich vollständig auf ihren Sport konzentrieren. Deshalb laufen sie nicht nur täglich, sondern meistens sogar zweimal am Tag. Dabei sind ihre Trainingseinheiten so aufeinander abgestimmt, dass sie sich nicht überfordern. Sie werden also nicht am selben Tag einen langen Lauf und eine anstrengende Intervalleinheit machen. Die Zeit zwischen den Einheiten nutzen sie zur Erholung.
Nachteile von täglichem Laufen
Wenn ihr allerdings keine Profis seid, sondern nur für einen Volkslauf trainiert, solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr wirklich täglich laufen wollt.
Gefahr der Überlastung
Wenn ihr täglich läuft, kann es sein, dass ihr euch überlastet. Euer Körper braucht eine Erholungspause. Bei täglichem Laufen kann es zu Überlastungen des Schienbeins, des Knies oder der Achillessehne kommen. Ihr riskiert eine Verletzung.
Stagnation der Leistung
Das Prinzip der Superkompensation besagt, dass ihr euch nicht nur während des Trainings, sondern auch in den Pausen danach verbessert. Dies führt dazu, dass ihr in der Erholungsphase nicht nur eure ursprüngliche Leistungsfähigkeit wiederherstellt, sondern diese sogar übertrefft. Das ist auch der Grund, warum Laufanfänger so schnell Fortschritte machen. Wenn die Erholungspausen allerdings zu kurz sind, stagniert eure Leistung und ihr verbessert euch nicht mehr.
Übertraining droht
Tägliches Laufen kann zu Übertraining führen. Ihr habt weniger Energie, seid chronisch müde und eure Leistungsfähigkeit sinkt. Euer Körper verlangt eine Erholungspause. Das Immunsystem ist geschwächt und ihr riskiert einen Infekt.
Meine Erfahrung mit täglichem Laufen
Ich bin vor einigen Jahren eine komplette Woche lang jeden Tag gelaufen. Insgesamt waren es knapp über 100 Kilometer. Ich habe mich nicht verletzt, war aber ständig müde. Mein Hauptproblem lag aber im mentalen Bereich. An den lauffreien Tagen freue ich mich immer auf das nächste Lauftraining. Durch das tägliche Laufen ist mir diese Vorfreude abgekommen. Das Laufen hat mir nicht mehr so viel Spaß gemacht. Es war zu einer täglichen Pflicht geworden.
Wie viele Tage in der Woche sollte man laufen?
Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Sie hängt von der Leistungsfähigkeit und den Zielen ab. Laufeinsteiger sollten dreimal die Woche trainieren. Wichtig ist dabei aber, dass sie nach jedem Lauftag einen Tag Pause machen. Wer sich auf einen Marathon vorbereitet, kann auch bis zu fünfmal die Woche trainieren. Zwei Erholungstage in der Woche sollten aber Pflicht sein.
Sportfreie Tage?
Der Verzicht auf tägliches Laufen bedeutet nicht, dass ihr keinen Sport machen dürft. Alternativsportarten wie Radfahren oder Schwimmen sind an den lauffreien Tagen durchaus erlaubt. Gerade in der Marathonvorbereitung kann es sinnvoll sein, andere Sportarten in das Training einzubinden. Allerdings solltet ihr es damit auch nicht übertreiben. Am besten ist es, wenn ihr einen Tag in der Woche habt, in dem ihr auf Ausdauertraining verzichtet. Wer sich trotzdem bewegen möchte, kann sich dann dem so oft vergessenen Stabitraining widmen oder ganz einfach einen Spaziergang machen.
Meine Meinung
Ich laufe gerne und auch viel. Aber ich möchte es nicht jeden Tag machen. Das Verletzungsrisiko ist mir zu hoch und langfristig würde ich wahrscheinlich den Spaß am Laufen verlieren.
Was haltet ihr von täglichem Laufen?
Wie oft trainiert ihr die Woche? Habt ihr schon mal versucht, jeden Tag zu laufen? Wie ist es euch dabei ergangen? Schreibt doch bitte in den Kommentaren etwas dazu.
