Laufschuh Joe Nimble Ultreya
Laufschuhe

Laufschuh Joe Nimble Ultreya im Test

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Der Joe Nimble Ultreya ist ein Laufschuh, der vor allem großen Wert auf viel Zehenfreiheit legt. Wie mir das Modell gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Laufschuh-Test.

Der Laufschuh Joe Nimble Ultreya wurde mir von Joe Nimble für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die Marke Joe Nimble

Den meisten Läufern wird der Namen Joe Nimble wahrscheinlich nichts sagen. Die Marke ist einfach nicht so bekannt wie beispielsweise Nike oder Asics. Sie gehört zur Bär Schuhmanufaktur, die Schuhe mit viel Zehenfreiheit und ohne Sprengung fertigt. Die Marke Joe Nimble soll diese Prinzipien auch auf Laufschuhe übertragen.

Was ist Zehenfreiheit?

Bei den meisten Laufschuhen ist die Zehenbox so geformt, dass der große Zeh eingequetscht wird. Das ist mit ein Grund dafür, warum empfohlen wird, Laufschuhe ein bis zwei Nummern größer als Alltagsschuhe zu kaufen. Joe Nimble ist der Ansicht, dass der Fuß sich bei normalen Laufschuhen verkrampft und dadurch instabil wird. Bei den Joe Nimble Ultreya ist die Zehenbox größer geformt und die Schuhe haben dadurch mehr Zehenfreiheit. Die Schuhe können in der gleichen Größe wie die Alltagsschuhe gekauft werden.

Probleme mit orthopädischen Einlagen

Ich trage in allen meinen Laufschuhen orthopädische Einlagen. Bisher hatte ich auch bei keinem Schuhmodell irgendwelche Probleme damit. Nachdem der Joe Nimble Ultreya bei mir eingetroffen war, habe ich die orthopädischen Einlagen eingelegt und bin zu einem Testlauf gestartet.

Sofort nach dem Loslaufen spürte ich ein Scheuern an der linken Ferse. Nach einem Kilometer habe ich den linken Schuh ausgezogen, bin nochmal reingeschlüpft und habe ihn neu geschnürt. Das brachte aber leider keine Verbesserung. Das Scheuern blieb. Nach 5 Kilometern brach ich den Testlauf ab. Beim Ausziehen des linken Schuhs stellte ich fest, dass sich an der Ferse eine große Blase gebildet hatte.

Laut Joe Nimble bringen orthopädische Einlagen nur eine Symptomlinderung und keine Langzeitheilung. Deshalb habe ich dem Joe Nimble Ultreya noch eine zweite Chance gegeben und bin ohne die orthopädischen Einlagen gelaufen. Das Ergebnis war, dass das Scheuern weg war und dass ich auch ohne die Einlagen stabil laufen konnte.

Stabil und schwer

Der Joe Nimble Ultreya ist ein Laufschuh, der sehr stabil ist. Das Obermaterial ist relativ steif und wird zusätzlich noch durch eine Lederkappe im Zehenbereich stabilisiert. Manchmal ist es mir beim Laufen passiert, dass der große Zeh sich für einen kurzen Moment zwischen dem Obermaterial und der Lederkappe verkeilt hat. Beim nächsten Schritt löste sich der große Zeh zwar wieder. Es war aber trotzdem ein ziemlich nerviges Gefühl.

Die aus zwei Teilen bestehende Zwischensohle ist an der Ferse hochgezogen, was vor allem Fersenläufern zusätzliche Stabilität bringen soll. Diese hohe Stabilität schlägt sich im Gewicht nieder. Ein einzelner Schuh in der Größe 47 wiegt satte 515 Gramm. Das sind 100 Gramm mehr als mein bisher schwerster Laufschuh.

Die Sohle

Laut Joe Nimble ist die Sohle einem Gekko-Fuß nachempfunden. Sie ist vor allem für das Laufen auf Asphalt geeignet. Im Test hatte sie einen guten Grip und erwies sich als rutschsicher.

Badwater 135

Joe Nimble war in diesem Jahr offizieller Ausrüster des Badwater 135. Dieser Lauf gehört zu den weltweit schwierigsten Ultramarathons. Die Strecke ist 135 Meilen (ca. 217 Kilometer) lang und führt durch das Tal des Todes. Der asphaltierte Untergrund ist aufgrund der hohen Temperaturen stark aufgeheizt.

Mein Fazit zum Joe Nimble Ultreya

Ich empfinde den Joe Nimble Ultreya als widersprüchlich. Die sehr gute Sohle ist für das Laufen auf Asphalt optimiert. Durch das hohe Gewicht kann ich ihn aber für normale Straßenwettkämpfe nicht empfehlen. Auch für schnelle Trainingseinheiten ist er nicht geeignet. Wem das Konzept der Zehenfreiheit gefällt, kann den Laufschuh aber bei langsamen Läufen tragen.

Am Badwater 135 habe ich noch nicht teilgenommen, aber ich denke, dass bei diesem Ultramarathon hohe Anforderungen an die Stabilität und die Haltbarkeit des Schuhwerks gestellt werden. Wer also an diesem oder einem ähnlichen Ultralauf teilnehmen möchte, kann den Joe Nimble Ultreya ins Auge fassen.

Wer den Joe Nimble Ultreya kaufen möchte, sollte in ein Fachgeschäft gehen und ihn dort anprobieren. Aufgrund seiner vielen Besonderheiten ist er kein Laufschuh, den man bedenkenlos in einem Internet-Shop kaufen sollte. Der empfohlene Verkaufspreis beträgt 219 Euro.

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Erik betreibt dieses Laufblog und ist ein begeisterter Läufer. Er trainiert vier- bis fünfmal die Woche, startet bei Lauf-Wettkämpfen und bei Parkruns. Wenn du ihn triffst und er läuft gerade nicht, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Verwechslung 😉

5 Kommentare

  • Hans Peter Thierfeld

    Ich bin ein Joe Nimble Fan und habe bereits viele dieser Schuhe. Mit Joe Nimble habe ich auch angefangen zu Laufen. Nach langer Wartezeit kam der Ultreya dann vor zwei Tagen. Heute habe ich ihn zurück geschickt. Abgesehen davon das er ein sehr schwerer Schuh ist konnte ich ihn leider nicht behalten weil der Halt an der Ferse mir zu hoch ist und reibt und scheuert beim Gehen. Wie es beim Laufen wäre konnte ich nicht ausprobieren. Sport frei!🍀

  • Talianna

    Hallo Erik,
    ich bin ein großer Fan von Zero-Drop und großzügiger Zehenbox, aber schon die Form des Joe Nimble Ultreya auf Deinen Bildern hat bei mir Fragen aufgeworfen – ich habe eine recht gerade nach vorne gehende Großzehe und im Verhältnis zu z.B. den ebenfalls auf Zero-Drop und große Zehenbox spezialisierten Altra-Schuhen wirkt mir die Innenseite der Zehenbox dann doch sehr „zugespitzt“.
    Schwer, stark gedämpft und stabil passt für mich dann erst recht nicht zum Natural-Running-Ansatz, den ich mit großer Zehenbox und Zero-Drop verbinde. Aber diese Tendenz ist mit dem neuen Escalante 3.0 und anderen Schuhen ja auch bei der anderen Zero-Drop- und Zehenbox-Marke (Altra) zu sehen. Schade eigentlich.
    Ich scrolle mich mal durch, vielleicht finde ich ja noch andere, mich mehr ansprechende Joe-Nimble-Berichte bei Dir, denn prinzipiell interessiert mich die Marke durchaus aus den genannten Gründen (keine Sprengung, Zehenbox usw.)
    Viele liebe Grüße
    Talianna

  • Florian Farber

    Ich möchte gerne mehr joggen gehen, aber meine Schuhe sind sehr unbequem. Wichtig zu lesen war, dass auch der Zehenbereich stabilisiert sein sollte. Vielleicht kann ich mir Einlagen kaufen, die meinen Fuß entlasten.

  • Gabriele Voelkel

    Ich habe ein paar Joe Nimble Schuhe, aber schon ein älteres Modell, laufen sich recht bequem. Leider sind sie aber nicht wasserdicht, was ich heute beim Laufen im Schneematsch erfahren durfte, nach ein paar Metern hatte ich einen klitschnassen Schuh und nasse Strümpfe. Bin zwar weitergelaufen, weil ich nur eine kleine Runde machen wollte, aber bei längeren Touren im Winter ist das nicht von Vorteil! Hast Du schon mal Laufschuhe mit Gore-Tex getestet ?

    • Erik

      Ich habe keine Gore-Tex-Schuhe getestet, weil ich keine habe 🙂 Nachdem, was ich bisher darüber gelesen habe, sind sie nicht unbedingt empfehlenswert. Es kommt zwar kein Wasser in die Schuhe rein, aber die Füße schwitzen stärker in den Schuhen. Du kannst also auch mit Gore-Tex-Schuhen keine trockenen Füße erwarten.

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