Sandhofer Straßenlauf 2022
6 Tage nach meinem Finish beim Rodgau-Ultra stand schon der nächste Lauf auf meinem Programm. Beim Sandhofer Straßenlauf war die Strecke aber deutlich kürzer. Es waren nur 10 Kilometer zu bewältigen. Wie der Lauf für mich lief, könnt ihr in diesem Laufbericht nachlesen.
Inhaltsverzeichnis
Vor dem Lauf
Gewitterwolken über Sandhofen
Als ich mit dem Fahrrad zur Tennishalle Sandhofen fuhr, wo die Startnummern ausgegeben wurden, hingen schwarze Gewitterwolken über dem Gelände. Das sah nicht gut aus. Konnte der Sandhofer Straßenlauf überhaupt stattfinden oder musste er vielleicht abgesagt werden?
Nachdem ich meine Startnummer in Empfang genommen hatte, fing es auch an heftig zu regnen. Immerhin waren noch 50 Minuten Zeit bis zum Start. In der Hoffnung, dass es bald besser wird, verbrachte ich die nächste halbe Stunde in der Tennishalle und unterhielt mich mit einigen Parkrun-Freunden. Dann gingen wir raus um ein Gruppenfoto zu machen. Zum Glück hatte der Regen nachgelassen und es nieselte nur noch leicht. So konnte ich mich immerhin etwas einlaufen.
Mein Laufziel
Bei meinen letzten kürzeren Läufen lief es ja recht gut für mich. Beim Neckar Run lief ich die 10,5 Kilometer in etwas weniger als 51 Minuten und beim Südpfalzlauf in Rülzheim schaffte ich sogar eine Punktlandung. Ich lief die 10 Kilometer in genau 50:00 Minuten. Obwohl ich beim Sandhofer Straßenlauf zum ersten Mal am Start war und die Strecke deshalb nicht genau kannte, nahm ich mir wieder eine Zeit von unter 50 Minuten für die 10 Kilometer vor.
Das Rennen
Der Start
Der Start war auf einem schmalen asphaltierten Feldweg, auf dem nur 4 Läufer nebeneinander Platz hatten. Die Startlinie war nur schwierig zu erkennen. Es war wohl einige Jahre her, dass sie zum letzten Mal neu gezogen wurde. Immerhin wurde sie mit 2 großen Sponsorfahnen gekennzeichnet.
Als die Läufer startbereit an der Startlinie standen, mussten sie noch einige Meter vorrücken. Komisch. Der Starter drückte die Pistole ab, nichts passierte. Der Starter drückte nochmal ab, es war nichts zu hören und niemand lief los. Dann endlich, beim 3. Versuch ertönte ein Knall. Die Läufer liefen los. Der 35. Sandhofer Straßenlauf hatte begonnen.
Die ersten 5 Kilometer
Ich hatte mich ungefähr in der Mitte des Startblocks einsortiert. Aufgrund des schmalen Feldwegs setzte sich das Feld sehr zäh in Bewegung. Auch nach einigen 100 Metern Laufstrecke war ein Überholen noch nicht möglich. Ich musste mich an dem Tempo der vor mir laufenden Läufer orientieren. Immerhin bestand so keine Gefahr, dass ich zu schnell loslaufen würde. Für den ersten Kilometer brauchte ich 5:10 Minuten. Das war deutlich zu langsam, aber aufgrund des Gedränges konnte ich auch nicht schneller laufen.
Nach dem ersten Kilometer lockerte sich das Feld auf und das Gedränge ließ etwas nach. Jetzt kam ein kleiner Hügel. Schnell hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Den 2. Kilometer schaffte ich in 4:55 Minuten. Das sah doch schon besser aus. Allerdings wurde der Regen wieder deutlich stärker und es bildeten sich erste Pfützen auf der Strecke. Für den 3. Kilometer brauchte ich 4:58 Minuten. Die Strecke verlief hauptsächlich an Getreidefeldern vorbei. Jetzt kam eine Linkskurve und kurz dahinter liefen wir unterhalb einer Autobahnbrücke hindurch.
Den 4. Kilometer bewältigte ich in 5:08 Minuten. Das war wieder zu langsam. Jetzt kam nochmal ein Hügel, den ich hoch- und direkt danach wieder runterlaufen musste. Für den 5. Kilometer brauchte ich wieder 5:08 Minuten.
Die zweiten 5 Kilometer
Direkt vor mir lief eine Läuferin im weißen Shirt und neben mir ein Läufer im grünen Trikot. Wir liefen ein längeres Stück gemeinsam und die Führung wechselte des Öfteren. Jetzt kam eine Steigung, die zwar nicht allzu steil war, sich aber quasi endlos dahinzog. Das kostete natürlich Zeit und so brauchte ich für den 6. Kilometer 5:13 Minuten. Damit war mir klar, dass eine Laufzeit von unter 50 Minuten nicht mehr drin war. Immerhin konnte ich meine beiden Konkurrenten hinter mir lassen.
Der Regen wurde nochmal heftiger und die Pfützen belegten die ganze Breite des Feldwegs. Einige Läufer liefen neben der Strecke entlang. Mir war es egal. Ich lief einfach durch die Wasserlachen durch. Ich war eh schon verdreckt und durchnässt, schlimmer konnte es nicht mehr werden. So allmählich merkte ich, dass meine Kräfte schwanden. Beschleunigen konnte ich nicht mehr, aber immerhin hielt ich das Tempo noch. Bei Kilometer 9 merkte ich, dass ein Läufer hinter mir näher kam. Es war der Läufer mit dem grünen Trikot. Er überholte mich mit großen Schritten. Der hatte noch richtig Kraft.
Ein Kilometer noch. Ich umrundete das Sandhofer Freibad und bog danach auf den Sportplatz ein. Auf der Aschenbahn waren noch 300 Meter bis zum Ziel zu laufen. Ich wollte eigentlich meinen gewohnten Schlussspurt anziehen, stellte aber fest, dass der Untergrund glitschig war. Der Boden war total durchnässt und dadurch sehr tief. Wenn ich jetzt noch beschleunigt hätte, wäre die Gefahr eines Sturzes zu groß gewesen. Außerdem war direkt vor mir kein Läufer, den ich überholen konnte. Also lief ich einfach aus und überquerte nach 51:46 Minuten die Ziellinie.
Mein Fazit zum Sandhofer Straßenlauf
Mein Laufziel von 50 Minuten hatte ich klar verfehlt. Der langsame Start, die kleinen Anstiege sowie die schwierigen Wetterverhältnisse hatten Zeit gekostet. Zuerst war ich von meiner Leistung etwas enttäuscht. Aber nach einem Blick auf die Ergebnistabelle stellte ich fest, dass es den anderen Läufern auch nicht besser ging. In einem Feld von 209 Läufern belegte ich den 96. Platz. Ich war also in der ersten Hälfte der Gesamtwertung gelandet. Das war für mich in Ordnung. Außerdem hatte mir der Sandhofer Straßenlauf trotz des Regens wieder Spaß gemacht. Und dass ist ja das, worauf es am Ende ankommt.