Zeitmessung beim Straßenlauf
Laufwissen

Zeitmessung beim Straßenlauf

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Die Zeitmessung ist ein wesentlicher Bestandteil eines Straßenlaufs. Schließlich will jeder Läufer nach dem Finish wissen, welche Zeit er gelaufen ist. In diesem Artikel erfahrt ihr, welche Arten der Zeitmessung es beim Straßenlauf gibt und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Zeitmessung per Stoppuhr

Die Zeitmessung per Stoppuhr war bei Straßenläufen bis vor 20 Jahren üblich, heute wird sie aber nur noch selten verwendet. Beim Start wird die Stoppuhr gedrückt und alle Läufer laufen gleichzeitig los. Kurz vor dem Ziel gibt es meistens einen Schlauch, also eine Absperrung, die nur einen Läufer durchlässt. Ein Helfer stoppt die Zeit des Läufers und notiert sie. Ein anderer Helfer vermerkt die Startnummer. In der Ergebnistabelle wird jedem Läufer die von Hand gestoppte Zeit zugeordnet.

Vor- und Nachteile für den Veranstalter

Der Vorteil der Zeitmessung per Stoppuhr liegt in den Kosten. Sie kann von Helfern vorgenommen werden, die in der Regel kostenlos oder für eine Sachprämie (z. B. Helfershirt) tätig sind.

Die Nachteile sind mögliche Ungenauigkeiten bei der Zeiterfassung, Fehler bei der Zuordnung der Zeit zum Läufer und die aufwändige Erstellung der Ergebnistabelle.

Vor- und Nachteile für die Läufer

Der Vorteil für den Läufer liegt ebenfalls in den Kosten. Die Startgebühr ist gegebenenfalls deutlich niedriger als bei Läufen, bei denen die Zeitmessung mit einem Transponderchip erfolgt.

Die Läufer, die nicht in der ersten Startreihe stehen, sind benachteiligt. Die Zeit, die sie vom Startschuss bis zum Überschreiten der Startlinie brauchen, wird nicht angerechnet.

Zeitmessung mit Transponderchip

Zeitmessmatte beim Bienwaldmarathon

Bei fast allen Laufveranstaltungen ist heute die Zeitmessung mit einem Transponderchip üblich. Auf der Ziellinie wird eine Zeitmessmatte ausgelegt. Beim Überlaufen der Matte wird der Chip des Läufers ausgelesen. Die Startnummer und die Laufzeit werden automatisch in der EDV gespeichert. Je nach Größe der Veranstaltung kommen auch mehrere Zeitmessmatten zum Einsatz, mit denen Zwischenzeiten gemessen werden können.

Vor – und Nachteile für den Veranstalter

Der Vorteil der Zeitmessung mit einem Transponderchip liegt darin, dass die gemessenen Zeiten sehr genau sind. Es ist auch eine Nettozeitmessung möglich. Damit werden Läufer, die weit hinter der Startlinie starten, nicht benachteiligt. Die Ergebnistabelle wird automatisch erstellt. Außerdem können Läufer in Startblöcke eingeteilt werden. Dadurch sind unterschiedliche Startzeiten möglich.

Der Hauptnachteil für den Veranstalter liegt darin, dass er eine Zeitmessfirma beauftragen muss. Diese liefert die Transponderchips und die Technik.

Vor- und Nachteile für die Läufer

Der Vorteil für den Läufer liegt darin, dass es zu keinen Messfehlern kommen kann. Bei einer Nettozeitmessung erfährt er seine genaue Laufzeit. Bei längeren Distanzen wie z. B. beim Marathon erfährt er sogar seine Zwischenzeiten. Er kann kurz nach dem Ende seines Laufs die (vorläufige) Ergebnistabelle auf dem Handy abrufen.

Der Nachteil für den Läufer liegt darin, dass der Veranstalter die Kosten der Zeitmessfirma auf die Teilnehmer umlegt und dass er dadurch eine höhere Startgebühr zahlen muss.

Arten von Transponderchips

Es gibt 2 Arten von Transponderchips. Einwegchips sind auf der Rückseite der Startnummer befestigt. Gekapselte Chips (z. B. ChampionChip) sind in einer Kapsel eingebaut, die am Fuß bzw. am Schuh befestigt wird.

Vor – und Nachteile des Einwegchips

Der Vorteil des Einwegchips ist, dass er sehr günstig ist. Durch seine Anbringung an der Startnummer gibt es keine Probleme mit einer falschen Befestigung. Er wiegt so gut wie nichts und behindert den Läufer nicht beim Laufen.

Der Nachteil ist, dass er nur einmal verwendet werden kann und dass er dadurch nicht besonders nachhaltig ist.

Vor- und Nachteile des gekapselten Chips

Gekapselter Transponderchip

Der Vorteil eines gekapselten Chips ist, dass er mehrfach verwendet werden kann.

Ein Nachteil sind die hohen Kosten. Ein Läufer muss ihn entweder für 5 bis 6 Euro mieten. Dann kann er ihn für eine Veranstaltung nutzen. Oder er kauft ihn für 25 bis 30 Euro. Dann kann er ihn für mehrere Läufe nutzen. Vor jeder Veranstaltung sollte aber überprüft werden, ob er noch funktioniert. Ein weiterer Nachteil ist, dass er richtig angebracht werden muss. Wenn ihn ein Läufer an der Hüfte anstatt am Schuh anbringt, kann es sein, dass die Zeitmessung nicht richtig funktioniert.

Einsatz der verschiedenen Zeitmessmethoden

Die Zeitmessung per Stoppuhr wird nur noch bei ganz kleinen Straßenläufen eingesetzt (100 bis 200 Teilnehmer). Bei etwas größeren Veranstaltungen werden meistens Einwegchips genutzt. Bei großen Stadtmarathons wie z. B. beim Berlin-Marathon werden in der Regel gekapselte Chips verwendet.

PS: In dem zweiten Artikel zum Thema Zeitmessung beim Straßenlauf erkläre ich den Unterschied zwischen Bruttozeit und Nettozeit.

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Erik betreibt dieses Laufblog und ist ein begeisterter Läufer. Er trainiert vier- bis fünfmal die Woche, startet bei Lauf-Wettkämpfen und bei Parkruns. Wenn du ihn triffst und er läuft gerade nicht, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Verwechslung ;-)

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