Mamo Topyürek: „Ich laufe auf heißem Asphalt barfuß“
Im ersten Teil meines Interviews mit Mamo Topyürek ging es darum, wie er auf die Idee mit dem Baumstammlaufen kam. Heute erzählt er von seinem Spendenlauf und wie er angefangen hat, barfuß zu laufen.
Am Sonntag, dem 18. Dezember 2022 findet in Heilbronn ein von dir organisierter Spendenlauf statt. Worum geht es da?
Auf dem Sportgelände des SSV Klingenberg findet ein Baumstamm-Spendenlauf für Kinder statt. Die Kinder tragen beim Laufen kleine, leichte Baumstämme. Es laufen ungefähr 20 Jungs und Mädchen mit. Es kann jeder ohne Anmeldung vorbeikommen. Die kompletten Einnahmen gehen an Alicia. Sie leidet unter frühkindlichen Autismus. Sie braucht zusätzliche Therapien und Hilfsmittel. Die Kosten dafür werden nicht von der Krankenkasse übernommen.
Ich weiß, dass ich nicht alle Kinder retten kann. Aber ich kann sie zum Laufen motivieren und ihnen ein Lachen schenken. Mit meiner Spendenaktion kann ich zumindest einem Kind helfen. Zwei Sponsoren haben mir für meine Aktion bereits jeweils 250 Euro gespendet. Ich freue mich aber natürlich über jede weitere Unterstützung. Weitere Informationen gibt es auf meiner Website sportmenschen.de.
Ich laufe auch im Winter barfuß
Seit wann läufst du barfuß?
2009 bin ich in Heilbronn beim Trollinger Marathon zum ersten Mal die 42,195 Kilometer gelaufen. Ich habe nicht viel dafür trainiert und bin einfach mit normalen Sportschuhen mitgelaufen. Nach 20 Kilometern habe ich mich an einer Tränke mit Wasser übergossen. Dabei wurden auch die Schuhe nass. Das hat mich gestört. Deshalb habe ich sie ausgezogen und am Straßenrand liegen lassen. Den Rest der Strecke bin ich barfuß gelaufen. Mein Bruder hat die Schuhe später zufällig gefunden und sie mit nach Hause gebracht.
Läufst du bei allen Läufen barfuß?
Nein, manchmal laufe ich auch mit Schuhen. Ich brauche Abwechslung. Deshalb mache ich es mal so, mal so. Der Untergrund spielt dabei aber keine Rolle. Ich bin Extremläufer und bin auch schon auf heißem Asphalt barfuß gelaufen. Ich laufe auch im Winter ohne Schuhe. Ich bin auch schon barfuß zur Arbeit und zurück nach Hause gelaufen.
Mein erster Halbmarathon führte über einen steinigen Waldweg. Da habe ich mir die Füße blutig gelaufen. Nach ein paar Tagen ging es mir aber wieder besser.
Du warst auch schon in der NDR-Sendung Kaum zu glauben! zu Gast. Wie hat es dir dort gefallen?
Die Leute dort waren alle sehr nett. Der Moderator Kai Pflaume, das Rateteam und die Redakteure haben mit mir gelacht. Sie haben sich gefreut, dass ich da war und haben mich unterstützt.
Mein Interview mit Mamo Topyürek
Das Interview mit Mamo Topyürek habe ich telefonisch geführt. Ich hatte das Gefühl, dass er ein sehr positiver Mensch ist. Er lachte während des Gesprächs oft. Von seiner Sache ist er voll überzeugt und lässt sich auch nicht von anderen verbiegen. Außerdem setzt er sich gerne für andere Menschen ein und sammelt Spenden für den guten Zweck. Ich habe ihn zwar noch nicht persönlich getroffen, aber ich halte ihn für einen Supertyp, der andere mit seiner Art begeistert.
Mit einem Baumstamm barfuß laufen?
Was haltet ihr von Mamo Topyürek und seiner Idee? Könnt ihr euch auch vorstellen, mit einem Baumstamm auf der Schulter zu laufen? Und das vielleicht sogar noch barfuß? Schreibt doch bitte in den Kommentaren etwas dazu.
Den ersten Teil des Interviews findet ihr hier: Mamo Topyürek – Der Baumstammläufer
2 Kommentare
Gabriele Voelkel
Das ist ein sehr interessanter Mensch. Da gehört sicher viel Disziplin dazu, den ganzen Marathon mit Baumstamm zu laufen und dann noch barfuß. Ich hätte bei barfußlauf immer Angst in Scherben zu treten. Sicher hat er solche Erfahrung auch schon gemacht. Ich wünsche ihm weiterhin viel Freude und Erfolg bei seinen Läufen und Aktionen. Und Danke für das Interview.
Erik
Danke für deinen Kommentar, Gabriele.
Ich habe mit Mamo gesprochen. Er hat sich beim Barfußlaufen noch nicht an einer Scherbe verletzt. Er meinte, das Drauftreten wäre auch nicht so gefährlich. Nur, wenn die Scherbe wegrutschen würde, könne man sich verletzen. Beim Laufen denkt er aber nicht daran, dass er sich verletzen könnte. Er läuft auch über scharfe Schottersteine. Die tun zwar weh, aber sie schneiden nicht.