Jahresrückblick 2023
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Jahresrückblick 2023

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Yin und Yang, Schwarz und Weiß, Gut und Schlecht. Das Jahr 2023 steckte für mich voller Gegensätze. In der ersten Jahreshälfte konnte ich mich über gute Leistungen freuen. In der Jahresmitte passierte allerdings etwas, was meinen sportlichen Tatendrang abrupt stoppte.

Die erste Jahreshälfte

Das Jahr 2023 startete für mich mit einer Erkältung. Ich musste einige Tage mit dem Training aussetzen. Die Folgen spürte ich beim ersten Wettbewerb des Jahres, dem 15-km-Lauf in Rheinzabern. Nach gutem Start wurde ich in der Mitte des Rennens langsamer und brach zum Schluss komplett ein. Meine Laufzeit war jenseits von Gut und Böse. Vier Wochen später beim 20-km-Lauf in Rheinzabern hatte ich mich von meiner Erkältung erholt und brachte eine deutlich bessere Leistung.

Mitte März startete ich zum dritten Mal beim Bienwald-Marathon. 2022 war ich ja in Kandel meinen ersten Marathon unter 4 Stunden gelaufen. Meine Vorbereitung war diesmal aber nicht optimal. Die Erkältung aus dem Januar und die verpasste erste Trainingswoche machten sich über den gesamten Trainingsplan hinweg bemerkbar. Die erste Rennhälfte lief noch ganz ordentlich. Nach 27 Kilometern legte ich eine Gehpause ein. Es sollte nicht bei einer bleiben. Ich kam erst nach 4:50 Stunden ins Ziel und brauchte damit 50 Minuten länger als ein Jahr zuvor.

Mit der Teilnahme am Halbmarathon in Heidelberg erfüllte ich mir einen großen Wunsch. Sechs Jahre lang hatte ich mir vorgenommen daran teilzunehmen. 2023 klappte es dann und ich lief zum ersten Mal den Philosophenweg hoch. Trotz der zahlreichen Anstiege lief es bei mir gut und ich erreichte nach 2:01 Stunden das Ziel. Für einen Halbmarathon mit fast 400 Höhenmetern war das eine mehr als ordentliche Zeit.

Das in Heidelberg erworbene Laufshirt trug ich beim Wings for Life World Run in München. Dort wurde ich von einem Catcher Car verfolgt. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, zumindest einen Halbmarathon zu laufen. Das Gedränge war aber so heftig, dass ich bereits nach knapp 20 Kilometern von dem Wagen überholt wurde.

Ende Mai startete ich zum ersten Mal beim Luxemburg-Marathon. Mich erwartete dort ein tückisches Höhenprofil. 30 Kilometer lang ging es fast nur abwärts. Danach ging es steil bergauf. Ich hatte mir kein Zeitziel vorgenommen. Ich wollte den Lauf nur genießen und durfte mich über einige magische Momente freuen. Nach 4:36 Stunden lief ich über die Ziellinie und bekam eine (falsche) Medaille überreicht.

Nur eine Woche später beendete ich meine Ausbildung zum Lauftrainer C Breitensport. Ich bestand sowohl die theoretische als auch die praktische Prüfung und bekam meine Lizenz ausgehändigt.

Einmal im Jahr starte ich gerne bei einem ungewöhnlichen Lauf. 2022 war es der Mount Everest-Treppenmarathon. Im vergangenen Jahr war es der Baumstammlauf in Heilbronn. Eigentlich sollten es 10 Kilometer werden. Am Ende konnte ich aber bereits nach 7 Kilometern den Baumstamm zur Seite legen.

Die zweite Jahreshälfte

Entgegen dem Kalender begann die zweite Jahreshälfte für mich bereits am 27. Juni 2023. Ich wachte morgens mit leichten Rückenschmerzen auf. Das hielt mich aber nicht davon, noch einen Trainingslauf über zehn Kilometer zu machen. Ich wollte ja am 1. Juli beim DBU starten und gut vorbereitet sein. Die Rückenschmerzen gingen zwar nicht weg, sie wurden aber auch nicht schlimmer. Als ich am Nachmittag im Büro saß, verspürte ich starke Schmerzen im rechten Bein. Ich konnte nicht mehr arbeiten und musste heimfahren.

Die nächsten Tage verbrachte ich fast ausschließlich auf der Couch. Ich konnte nicht länger als 5 Minuten am Stück sitzen und nur in einer bestimmten Position schmerzfrei liegen. An einen Start beim DBU war natürlich nicht zu denken. Ich hätte nicht mal hinfahren können, weil ich nicht auf das Fahrrad steigen konnte.

Beim Hausarzt und im Krankenhaus wurde ich reichlich mit Schmerzmitteln versorgt. Nach 10 Tagen waren die Schmerzen im Bein weg und ich dachte, dass ich das Schlimmste überstanden hätte. Das erwies sich allerdings als großer Irrtum. Ich hatte zwar keine Schmerzen mehr, aber leider auch kein Gefühl im rechten Fuß. Nach einem MRT sowie einem Besuch beim Orthopäden und beim Neurologen bekam ich die Diagnose. Ich hatte eine Bandscheibenvorwölbung erlitten. Das war die Erklärung für die starken Schmerzen im rechten Bein. Außerdem war der Nerv zum Fußhebemuskel beschädigt. Deshalb hatte ich im rechten Fuß kein Gefühl mehr. Ich konnte mich nur noch hinkend fortbewegen. Ein Laufen war nicht mehr möglich.

Im Juli hatte ich mich für die Weinheim-Trails angemeldet. Zum Glück übernahme eine Bekannte von mir den Startplatz. Meinen Start beim Hunsrück-Marathon im August musste ich ebenfalls absagen. Das gebuchte Hotelzimmer stornierte ich. Die Storno-Gebühr betrug 90 %.

Inzwischen waren mehr als drei Monate vergangen und ich hatte immer noch kein Gefühl im rechten Fuß. Die Ärzte empfahlen mir eine PRT. Dabei handelt es sich um eine Therapie, bei der ich Cortison-Spritzen in den Rücken bekam. Die erste Spritze sorgte gleich dafür, dass ich wieder Gefühl im Fuß hatte. Allerdings waren die Zehen und ein Teil des Fußrückens noch gefühllos. Nach fünf weiteren Spritzen spürte ich vier von fünf Zehen wieder. Zusätzlich zur PRT bekam ich noch Physiotherapie-Sitzungen verordnet. Außerdem machte ich zweimal täglich Fußgymnastik.

Im Moment sieht es so aus, dass ich zwar immer noch hinke, allerdings nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Es hat also eine deutliche Besserung stattgefunden. Laufen kann ich immer noch nicht, aber ich habe doch die Hoffnung, dass ich mithilfe der PRT, der Physiotherapie und der Fußgymnastik in den nächsten Monaten weitere Fortschritte mache.

Parkrun

Aufgrund meiner Verletzung konnte ich 2023 nur an 18 Parkruns teilnehmen. Im April erreichte ich einen Meilenstein und wurde in Neckarau für meinen 100. Parkrun geehrt. Der letzte gelaufene war im Juni am Kiessee in Göttingen. Danach folgte ein halbes Jahr Pause. Kurz vor Weihnachten war ich wieder beim Start dabei und walkte die 5-Kilometer-Strecke beim Parkrun in Neckarau. In der Zeit, in der ich nicht beim Parkrun mitmachen konnte, verlegte ich mich aufs Helfen. Mit 18 Helferdiensten war ich im letzten Jahr genauso oft als Helfer wie als Läufer beim Parkrun dabei.

Um blinden Läufern das Laufen zu ermöglichen, nahm ich im August 2023 an einem von Parkrun organisierten Blindenguide-Workshop teil.

Laufkilometer

Im Artikel Meine Laufziele für 2023 hatte ich mir vorgenommen, im vergangenen Jahr 3.200 Laufkilometer zu absolvieren. Ende Juni waren es 1.606 Laufkilometer. Ich lag also ziemlich genau im Schnitt. Danach sind keine weiteren Laufkilometer mehr dazu gekommen.

Ausblick

Den Artikel Laufziele für 2024 kann ich mir in diesem Jahr sparen. Mein einziges Laufziel besteht darin, wieder laufen zu können. Wann es wieder so weit ist, weiß ich noch nicht. Ich hoffe aber, dass ich in meinem Jahresrückblick 2024 zumindest auf einige Laufkilometer zurückblicken kann.

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Erik betreibt dieses Laufblog und ist ein begeisterter Läufer. Er trainiert vier- bis fünfmal die Woche, startet bei Lauf-Wettkämpfen und bei Parkruns. Wenn du ihn triffst und er läuft gerade nicht, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Verwechslung ;-)

3 Kommentare

  • Gabriele Voelkel

    Hallo Erik
    das ist sehr schade, dass Du seit Juni nicht laufen kannst, ich hoffe es geht Dir bald wieder besser. Ich kann den Wunsch wieder zu laufen gut nachfühlen.
    Mir ist es – aus anderen Gründen- seit Anfang des Jahres – verboten zu laufen. Ich hatte Ende November letzten jahres eine Nierensteinkolik, musste 2 Tage ins Krankenhaus, man entdeckte Steine sowohl in der linken als auch in der rechten Niere. Dann erhielt ich erst mal bis zur OP am 8.1. 24 eine Harnleiterschiene auf der linken Seite.
    Leider kam die nach Entfernung der Steine nicht heraus, sondern noch eine dazu auf der rechten Seite, um die zu entlasten. So warte ich jetzt bis zur nächsten OP im Februar und hoffe, dass dann ALLES!!! rauskommt, also Steine und Schienen und ich wieder laufen kann. Zur Zeit geht halt nur spazieren.( Ich hatte den Arzt gefragt, was ich an Sport machen darf, aber er erlaubte nur spazierengehen. )

    • Erik

      Dann sind wir ja quasi Leidensgenossen. Aber wahrscheinlich wirst du früher wieder laufen können als ich. Ich denke mir immer, jammern hilft nicht. Ich versuche positiv zu denken und irgendwann werde ich auch wieder laufen können.

  • Reinhard

    Hallo Erik!
    Nachdem du zuletzt bei mir so nett kommentiert hast bin ich nun bei deinem Blog gelandet, habe bereits einige Beiträge gelesen und muss sagen, dass mir deine Art zu schreiben sehr gut gefällt. Zusätzlich bin ich von deinen läuferischen Leistungen sehr angetan. Über 3000 Kilometer bin ich in meinen besten Zeiten nicht gekommen! Deinem Gesundheitsstatus nach zu schließen, wird dein Laufpensum sehr bald wieder steigen!
    Abschließend will ich deponieren, dass ich dir nun auf den Fersen bleibe, allerdings nur als Leser, denn ins Laufen werde ich wohl nie mehr einsteigen können!

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