DBU Davids Backyard Ultra
Laufberichte

DBU – Davids Backyard Ultra 2022

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Der DBU ist ein privater Backyard Ultra mit angepassten Regeln. 2022 fand er bereits zum dritten Mal statt und ich war auch wieder am Start. Wie es für mich lief und wie der DBU endete, erfahrt ihr in diesem Laufbericht.

Vor dem Start

Im letzten Jahr musste die Strecke von Davids Backyard Ultra (DBU) kurzfristig wegen Hochwassers verlegt werden. Wir liefen damals eine 6,5 Kilometer lange Runde im Mannheimer Dossenwald. Ich schaffte 8 Runden und lief somit 52 Kilometer.

In diesem Jahr gab es zum Glück kein Hochwasser. Deshalb konnte der DBU wie im ersten Jahr wieder im Neckarauer Waldpark stattfinden. Die von David und seinem Team geplante Strecke war diesmal 6,8 Kilometer lang. Mein Ziel war es 9 Runden, also 61 Kilometer, zu laufen.

Der von David gewählte Weg stimmte teilweise mit der 5 Kilometer-Strecke des Neckarau-Parkruns überein. Trotzdem war es nicht möglich, gleichzeitig am DBU teilzunehmen und beim Parkrun zu starten.

Wie im letzten Jahr bereitete ich mich gut vor und packte als Essensvorrat eine Schüssel Tortellini, eine Dose Nudeln, Apfelschnitze, Fruchtriegel, Studentenfutter, einige Gels und Salztabletten ein. An Getränken hatte ich 4,5 Liter Mineralwasser und 1,5 Liter Apfelschorle dabei.

Regen vor dem DBU

Ich wohne nur wenige Kilometer entfernt vom Startpunkt des DBU. Als ich mit dem Fahrrad losfuhr, tröpfelte es ein wenig. Ich hatte zwar keine Regenjacke dabei, machte mir aber keine Sorgen, da meine Wetter-App für Samstagmorgen keinen Regen gemeldet hatte. Nach einem Kilometer Fahrt wurde der Regen stärker und es schüttete regelrecht. Also drehte ich um, fuhr zurück und zog meine Regenjacke an. Dadurch war ich erst um 6.56 Uhr am Treffpunkt, genau 4 Minuten vor dem Start. Gerade noch rechtzeitig oder wie Sigi es ausdrückte: „Just in Time“.

Die ersten 4 Runden beim DBU

Punkt 7 Uhr war der Start und die 40 Teilnehmer liefen gemeinsam los um die Strecke kennenzulernen. Es regnete weiterhin heftig und ich war froh, meine Regenjacke angezogen zu haben. Nach 3 Kilometern kamen wir zur Statue am Stephanienufer. Dort war der Wendepunkt. Der zweite Teil der Strecke war also etwas länger als der erste Abschnitt. Nach 5 Kilometern hörte der Regen auf. Bei Kilometer 5,8 lag ein umgestürzter Baum über den ich klettern musste. Von dort aus war es ziemlich genau noch ein Kilometer bis zum Ziel.

Nach 44 Minuten hatte ich die erste Runde absolviert und konnte mich bis zum Beginn der 2. Runde etwas ausruhen. Ich trank einen halben Liter Apfelschorle und aß einen Fruchtriegel. Wegen mir hätte es gleich weitergehen können. Aber beim Backyard Ultra startet die nächste Runde immer zur vollen Stunde. Deshalb musste ich mich noch einige Minuten gedulden, bevor es weiterging.

So unangenehm der Regen gewesen war, er hatte doch den Vorteil gehabt, dass es etwas abkühlte. Die Temperaturen waren zum Glück nicht so hoch wie an den Vortagen. Beim Start waren es 18 Grad Celsius. Zu Beginn der zweiten Runde stieg die Temperatur auf 20° Celsius, was immer noch erträglich war. Nach 44 Minuten war ich wieder im Ziel. Ich stärkte mich mit einem weiteren Fruchtriegel und trank den Rest der Apfelschorle.

Die 3. Runde ließen einige Teilnehmer aus um beim Neckarau-Parkrun zu starten. Das war vorher so abgesprochen. Sie konnten danach wieder beim Backyard Ultra mitmachen, nahmen aber nur noch außer Konkurrenz teil. Ich blieb dem DBU treu und benötigte für die dritte Runde 43 Minuten. Ich nutzte die Pause um einige Tortellini zu essen und die Hälfte der ersten Flasche Mineralwasser zu trinken.

Um 10 Uhr startete die 4. Runde und die Temperatur stieg auf 23° Celsius. Ich hatte Sonnenschutz eingepackt und eigentlich vorgehabt mich während des Wettbewerbs einzucremen. Durch den Regen in der ersten Runde war der Boden aber so verschlammt gewesen, dass ich mich bereits gehörig eingesaut hatte. Ich hielt es nicht für sinnvoll, den Dreck mit dem Sonnenschutz zu vermischen. Außerdem lag fast die gesamte Laufstrecke im Schatten, so dass die Sonnenbrandgefahr eher gering war.

Für die 4. Runde brauchte ich knappe 44 Minuten. Das ließ sich doch gut an. Ich war bis jetzt 27 Kilometer gelaufen und hatte bisher immer mindestens 15 Minuten Pause gehabt. Ich aß die Apfelschnitze und trank wieder Mineralwasser.

Die letzten 4 Runden

In der 5. Runde lief ich wie zuvor eher am Ende des Läuferfeldes und lernte Jörg kennen. Wir liefen fast die gesamte Runde zusammen und unterhielten uns über vergangene Laufwettbewerbe. Nach 45 Minuten war ich wieder im Ziel und genoss die Pause. Inzwischen war es kurz vor Mittag und die Temperatur stieg auf 25° Celsius. Ich machte mir Sorgen um meine Trinkwasservorräte. Ich hatte nur noch 2 Liter Mineralwasser. In der Nähe war zwar eine Toilette, wo ich Wasser nachfüllen konnte. Das waren aber jeweils 5 Minuten Hin- und Rückweg, die natürlich von meiner Erholungszeit abgingen.

Die 6. Runde lief ich wieder gemeinsam mit Jörg. Das Gespräch wurde aber einsilbiger. Wir merkten beide, dass wir müder wurden und konzentrierten uns aufs Laufen. Nach etwas mehr als 45 Minuten kamen wir beide im Ziel an. Ich aß eine halbe Packung Studentenfutter. Nach dem Trinken war nur noch eine halbe Flasche Mineralwasser übrig. Deshalb fragte ich Petrik, der bereits nach 4 Runden den DBU beendet hatte, ob er mir in der Toilette 2 Flaschen mit Wasser nachfüllen konnte.

Zu Beginn der 7. Runde kletterte die Thermometeranzeige auf 27° Celsius. Während den ersten 1,5 Kilometern unterhielt ich mich mit Jimmy. Ich merkte jetzt aber, dass mir das Laufen schwerer fiel. Kurz vor Vollendung der Marathondistanz fing ich an zu gehen und ließ die anderen davonziehen. Ich wanderte jetzt ein Großteil der Strecke und lief nur gelegentlich ein paar hundert Meter. Bei Kilometer 5 holte ich Jimmy ein. Er hatte Schmerzen und sagte mir, dass er nach dieser Runde aufhören würde. Jimmy feuerte mich aber an und meinte, dass ich noch mindestens 2 Runden schaffen würde.

Ich war mir da nicht so sicher. Durch die Gehpausen hatte ich viel Zeit verloren und meine Pausenzeit würde sich dramatisch verkürzen. Nach 49 Minuten kletterte ich über den umgestürzten Baum und hatte jetzt die Wahl. Ich konnte gemütlich ins Ziel wandern und danach das Rennen beenden. Oder ich lief den letzten Kilometer durch und hatte zumindest noch ein paar Minuten Zeit um mich zu stärken. Ich entschied mich für die 2. Möglichkeit. Nach 56 Minuten war ich im Ziel.

Petrik hatte mir das Wasser neben meinen Stuhl gestellt. Ich aß 2 Fruchtriegel, nahm ein Gel zu mir und trank einen halben Liter Wasser. Danach musste ich wieder zum Start. Zum Ausruhen blieb mir keine Zeit.

Zur achten Runde traten noch 10 Läufer an. Ich hatte also auf jeden Fall einen Platz unter den Top 10 sicher. Den ersten Kilometer versuchte ich noch zu laufen. Danach verfiel ich wieder ins Schritttempo. Zwischendurch lief ich immer noch einige Meter, aber ein lang anhaltendes Laufen war nicht mehr möglich. Zu allem Überfluss fing es auch wieder zu regnen an. Nach 49 Minuten erreichte ich den umgestürzten Baum und stand wieder vor der gleichen Entscheidung wie in der 7. Runde. Sollte ich den restlichen Kilometer wandern oder sollte ich durchlaufen um noch zu einer weiteren Runde anzutreten?

Ich war müde und durchnässt. Ich hatte keine Lust mehr auf einen weiteren Durchgang. Deshalb ging ich weiter und beendete die Runde nach etwas mehr als 58 Minuten. Ich griff zur Glocke mit der Aufschrift „Never Ring the Bell“ und läutete sie. Der DBU 2022 war für mich zu Ende.

Meine Bilanz

Zur nächsten Runde traten nur noch 5 Läufer an. Ich platzierte mich also auf dem geteilten 6. Rang und war 54 Kilometer gelaufen. Mein Ziel von 9 Runden hatte ich zwar verfehlt, durch die etwas längere Rundendistanz aber 2 Kilometer mehr als im Vorjahr zurückgelegt.

DBU-Ergebnistafel
Eine der beiden Ergebnistafeln

Das DBU-Finale

Nach 10 Runden beendete Sigi seinen Wettkampf und läutete die Glocke. 2 Runden danach hörten Polly und John auf. Jetzt waren nur noch Corina, die vor 2 Jahren den DBU gewonnen hatte und Florian im Rennen. Corina wollte unbedingt die 100 Kilometer-Marke knacken. Nach 15 Runden und 102 gelaufenen Kilometern hatte sie das geschafft. Sie läutete die Glocke und beendete damit ihr Rennen. Um 22 Uhr trat Florian zur letzten Runde an und wurde nach seinem Zieleinlauf zum neuen Waldparkkönig gekrönt.

4 Teilnehmer winken vor der 12. DBU-Runde in die Kamera.
Polly, Corina, Florian und John treten zur 12. DBU-Runde an.

Mein Fazit

Der DBU ist für mich jedes Jahr eines der größten Lauf-Highlights. Die Stimmung in den Pausen ist immer gut. Etliche Teilnehmer bleiben auch nach ihrem Rennende noch vor Ort und feuern die restlichen Läufer an. Ich wünsche mir, dass der Wettbewerb noch lange Zeit in dieser Form besteht. Vor allem sollte die Teilnehmerzahl auch in Zukunft nicht mehr als 50 Personen betragen, damit die einzigartige DBU-Atmosphäre erhalten bleibt.

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Erik betreibt dieses Laufblog und ist ein begeisterter Läufer. Er trainiert vier- bis fünfmal die Woche, startet bei Lauf-Wettkämpfen und bei Parkruns. Wenn du ihn triffst und er läuft gerade nicht, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Verwechslung ;-)

2 Kommentare

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