Weinheimtrails 2022 – Mein erster Traillauf
Die Weinheimtrails waren die erste Trailveranstaltung in der nordbadischen Stadt. Gleichzeitig war es auch mein erster Traillauf. Wie die beiden Premieren verliefen, könnt ihr in meinem Laufbericht nachlesen.
Inhaltsverzeichnis
Mein erster Traillauf
Seit ich 2016 mit dem regelmäßigen Laufen angefangen habe, bin ich bei über 50 Wettkämpfen gestartet. Das waren bis auf wenige Ausnahmen (Parkhausrun, Treppenlauf, Spendenlauf) allesamt Straßenläufe, ein Traillauf war nicht darunter. Warum war das bisher so? Zum einen lag es daran, dass ich flache Strecken bevorzuge und es bei Trailläufen meistens etliche Höhenmeter zu überwinden gilt. Ein anderer Grund war, dass es in der Nähe von Mannheim bisher keine Trailläufe gab, die mich angesprochen haben.
Gestern fanden zum ersten Mal die Weinheimtrails statt. Es wurden 2 Strecken angeboten, die beide durch den Weinheimer Exotenwald führten. Das hatte für mich 2 Vorteile. Den Exotenwald kenne ich von zahlreichen unternommenen Trainingsläufen. Außerdem ist die Zwei-Burgen-Stadt Weinheim nur etwas mehr als 20 Kilometer von Mannheim entfernt. Beides hatte mich dazu bewogen bei den Weinheimtrails zu meinem ersten Traillauf anzutreten.
Die Organisation der Weinheimtrails
Vorgezogener Start
Ursprünglich war der Start für 11 Uhr geplant gewesen. 1 Tag vorher erreichte mich eine SMS, dass der Start aufgrund der Hitze auf 8.30 Uhr vorgezogen wird. Das war sicher eine sinnvolle Maßnahme. Ich fragte mich nur, warum der Veranstalter nicht von Anfang einen früheren Starttermin eingeplant hatte? Bei einem Veranstaltungstermin Ende Juli dürfte doch klar sein, dass mit Hitze zu rechnen ist.
Faltbecher
Auf der Website war ein Faltbecher als Pflichtausrüstung angegeben. Es stand auch extra dabei, dass an der Verpflegungsstelle und im Ziel keine Becher ausgegeben werden. Leider nicht erwähnt wurde, dass im Starterbeutel ein gratis Faltbecher drin war. Da es mein erster Traillauf war, hatte ich noch keinen Faltbecher und brachte deshalb (unnötigerweise) einen Plastikbecher als Ersatz mit.
Wo sind die Toiletten?
Ich war ungefähr eine Stunde vor dem Start der Weinheimtrails vor Ort. Nach meiner Anmeldung musste ich – wie viele andere Läufer auch – auf die Toilette. Nur, wo waren die Toiletten? Mobile Toiletten gab es keine. Ich sah einige Läufer aus der Touristinformation rauskommen. Ah, dort gibt es bestimmt Toiletten. Als ich in den ersten Stock ging, war dort eine verschlossene Tür. Neben der Tür war ein Schild mit dem Aufdruck „Toilette“. Davor wartete bereits eine Läuferin ungeduldig.
Als nach 5 Minuten niemand herauskam, dachte ich mir schon, dass niemand drin war und die Tür einfach abgesperrt war. Ich ging einen Stock höher. Dort zogen sich einige Läufer um. Eine Toilette war weit und breit nicht zu sehen.
Also ging ich zur Anmeldung und bat eine Helferin mir die Toiletten zu zeigen. Sie kam mit und zeigte mir im 2. Stock eine einfache weiße Tür ohne Aufschrift. Dahinter war ein WC. Auf meine Frage, warum die Toiletten nicht ausgeschildert wären, erklärte sie mir, der Veranstalter wäre hier nur zu Gast und dürfe keine Schilder aufhängen. In einem Restaurant in der Nähe gäbe es weitere Toiletten. Auch diese waren nicht ausgeschildert.
Vor dem Start
Da es mein erster Traillauf war, hatte ich mich bei den Weinheimtrails für die kurze Distanz (11,5 Kilometer, 360 Höhenmeter) angemeldet. Ein Zeitziel setzte ich mir vor dem Start nicht. Ich wollte einfach nur Spaß am Laufen haben und sturzfrei das Ziel erreichen.
Vor einigen Monaten hatte ich mir Trailschuhe gekauft, die ich bisher nur selten getragen hatte. Für meinen Start bei den Weinheimtrails waren sie aber auf jeden Fall die richtige Wahl.
Das Rennen
Der Start der Weinheimtrails wurde mit dem AC/DC- Song „Highway to Hell“ eingeleitet. Naja, so schlimm wird es hoffentlich nicht kommen, dachte ich mir. Dann ertönte der Startschuss und ich lief los. Die ersten 300 Meter ging es gleich steil bergauf. Danach führte die Strecke durch den Weinheimer Schlosspark und kurze Zeit später erreichte ich den Exotenwald. Anfangs war der Weg flach, aber bald ging es wieder steil nach oben. Zuerst auf einem breiten Fußweg, aber danach führte mich ein Wegweiser auf einen Singletrail. Dieser war voll gespickt mit Steinen und Wurzeln. Ich musste bei jedem Schritt aufpassen, dass ich nicht irgendwo hängen blieb.
Die Strecke war teilweise so steil, dass ich gehen musste. Nach 4 Kilometern erreichte ich den höchsten Punkt der Strecke, den Geiersbergpavillon. Von dort an ging es jetzt die nächsten Kilometer hauptsächlich abwärts. Zuerst auf breiten Schotterwegen, dann wieder auf schwer belaufbaren Singletrails. Bei Kilometer 7 erreichte ich den Verpflegungspunkt, an dem ich aber nicht stehenblieb.
Danach überquerte ich eine Straße um dem Burgentrail zu folgen, der an den beiden Weinheimer Burgen vorbeiführt. Zuerst ging es aber wieder auf Singletrails steil nach oben. Auch hier musste ich wieder ein gutes Stück gehen. Kurz vor dem 10. Kilometer rief mir ein Streckenposten zu: „Jetzt kommt der letzte Anstieg.“ Der führte zur Burgruine Windeck und hatte es in sich. Ich musste wieder eine Gehpause einlegen.
An der Burgruine angekommen, umrundete ich diese. Danach führte ein kleiner steiler Pfad wieder auf den ausgebauten Weg zurück. Der Pfad war uneben, voller Löcher und mit Steinen gespickt. „Da laufe ich nicht runter“, dachte ich mir. Ich hielt mich an den Pflanzen fest, die längs des Pfades wuchsen und rutschte nach unten. Uff, zum Glück war mir nichts passiert. Danach ging es 1 Kilometer auf einem gut ausgebauten Schotterweg abwärts nach Weinheim. Da machte das Laufen wieder Spaß und ich ließ meine Beine fliegen.
In Weinheim angekommen, lief ich 3 Treppen abwärts und anschließend wieder 3 Treppen hoch. Jetzt waren es nur noch wenige hundert Meter bis zum Ziel. Ich beschleunigte nochmal etwas und überquerte nach 1:16 Stunden die Ziellinie.
Mein Fazit zu den Weinheimtrails
Die Weinheimtrails haben mir viel Spaß gemacht. Ein Zeitziel hatte ich mir ja nicht gesetzt und das war auch gut so. Ich hatte keinen Zeitdruck, konnte die Strecke genießen und habe an schwierigen Stellen einfach langsam gemacht. Es war auch gut, dass ich die kurze Distanz gewählt hatte. Die andere Strecke hatte eine Länge von knapp 25 Kilometer und knackige 750 Höhenmeter. Da wäre es sicher schwierig gewesen so lange konzentriert zu bleiben.
Die Weinheimtrails waren mein erster Traillauf und deshalb ist es schwierig für mich einen Vergleich zu ziehen. Ich fand die Strecke aber sehr anspruchsvoll. Die vielen Steine und Wurzeln machten die Strecke sehr uneben. Zum Glück blieb ich von einem Sturz verschont. Auf Twitter schreibt ein User aber, dass er beim Abwärtslauf gefallen wäre.
Zur Organisation der Weinheimtrails habe ich ja oben bereits einiges geschrieben. Über die Streckenkennzeichnung kann ich aber nur Positives berichten. Die Strecke war sehr gut markiert und an den kritischen Stellen standen genügend Helfer, die den Läufern den richtigen Weg zeigten.
2 Kommentare
Iwan und Frauchen
Ebenfalls schöner Bericht und Glückwunsch zum Finish 🙂
Frauchen läuft schon lange Trails, deswegen fand sie diese Pfade (bis auf den Downhill nach der Burg) alle nicht schwierig. Aber das macht die Übung, das kommt bei Dir sicher auch mit der Zeit. Und Gehpassagen sind auch total normal bei Trailrennen, es sei denn, man ist Spitzenläufer.
Ja, die Toilettensuche hatte es in sich … aber das war wohl, um uns die Aufregung vor dem Start zu nehmen und die Wartezeit zu verkürzen.
Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, ich bin leicht zu erkennen: 28 cm, blauer Anzug, lasse mich von Frauchen durchs Ziel tragen 🙂
Gruß Iwan und Frauchen Anette
Erik
Ich werde zukünftig bei Läufen nach euch Ausschau halten. Vielleicht sehe ich dich und dein Frauchen ja mal 🙂